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Superbike*IDM 2016 | DTM meets IDM am Lausitzring

Nach 3 Wochenenden ohne Rennsport ging es für mich Anfang Juni wieder an den gut 650km entfernten Lausitzring. Dieses Mal zum großen Motorsport-Festival, bei dem die DTM, ADAC GT Masters, Superbike*IDM, Formel 3 und der Porsche Carrera Cup gleichzeitig ein Feuerwerk an Race-Action in der Lausitz abfeuern sollten.

Dementsprechend „eng“ ging es sowohl bei der Unterkunftssuche, im Fahrerlager sowie auch im Zeitplan her, was für uns IDM-Beteiligte u.a. hieß, dass wir früh morgens die ersten auf der Strecke waren, dann fast den ganzen Tag „Leerlauf“ hatten um abends, kurz vor Sonnenuntergang, wieder als Letzte die Strecke unter die Räder oder eben „in den Fokus“ zu nehmen.

Na ja, auf die Art & Weise kam ich aber zu meiner ersten DTM-Akkreditierung, was ansonsten auch nicht so leicht zu bewerkstelligen ist. Leider heißt Akkreditierung aber noch lange nicht, dass man – während der DTM – überall hin darf. Und so gab es für mich keinen Zugang zur Boxengasse während der DTM, was mir einerseits leider Bilder von Boxenstopps unmöglich gemacht hat, mich aber auch andererseits vorm leihen oder gar kaufen eines feuerfesten Overalls verschonte. Denn der ist in der DTM – obwohl dort nicht nachgetankt wird – zwingend für alle Fotografen in der Boxengasse vorgeschrieben. Warum das so ist, weiß wohl nur der DTM Promoter… Helme hingegen, die bei stattfindenden Reifenwechseln evtl. vor sich lösenden Felgen und deren „Treffer“ schützen könnten, müssen die Kollegen nicht tragen. Ja, über Sinn und Unsinn kann man manchmal trefflich streiten…

Sehr neidisch war ich ihm Nachhinein dann aber wirklich nicht auf die Kollegen in der Boxengasse. Denn im Gegensatz zum Jahresauftakt herrschten dieses Mal schon wieder ordentlich heiße Temperaturen, bei denen ich mehr als froh war, nur T-Shirt, Fotoweste und kurze Hose an zu haben. Das im feuerfesten Overall… die Jungs sahen entsprechend aus, wenn sie im Media-Center ihren Wasserhaushalt wieder auf ein normales Maß brachten.

Eigentlich hatte ich geplant, die viele „Freizeit“ zwischen den IDM-Turns mit entsprechenden Fotos der Autos zu füllen. Am ersten Tag war ich dann auch mal bei GT Masters & DTM draußen, konnte mich mit den Fotos / den Motiven aber nicht wirklich anfreunden bzw. für sie begeistern. Ich bin einfach – was Autos angeht – absolut „emotionslos“ bei allem, was mehr als 3 Räder hat… Die GT Masters Fahrzeuge sind optisch ja noch wirklich ansprechend. So ein R8, Lambo oder Aston Martin im Renntrimm macht einfach was her, die Karosserien unterscheiden sich deutlich und die Dinger sind eben trotzdem noch nah an dem, was man aus dem normalen Straßenverkehr als „Traumauto“ für entsprechende Liebhaber kennt. Die DTM Fahrzeuge hingegen… aber lassen wir das lieber. ;)

Beeindruckt war ich dafür aber sehr davon, wie die Autos über den Lausitzring „hoppeln“ bzw. wie enorm man bei denen erkennen kann, wie wellig die Piste in der Lausitz wirklich ist. Das ist mir davor – bei den Motorrädern – noch nie so krass aufgefallen. Unsere IDM-Fahrer „bügeln“ über die Wellenpiste und gleichen enorm viel eben über ihre Körper auch aus. Dazu werden die Federwege der Motorräder eben optimal genutzt, damit eben so wenig gefederte Masse wie möglich „rumspringt“ – denn das wäre beim Motorrad unweigerlich und immer mit Haftungsverlust und einem Sturz verbunden.

Ein paar Bilder der Autos habe ich natürlich gemacht. Und es war mal ganz schön, hinter die Kulisse der „nationalen Top-Serie“ im Automobilsport zu blicken. Aber ich habe mich am Samstag dann in der freien Zeit lieber mit schönen Fotos unserer Grid-Girls im Fahrerlager beschäftigt (ok, beschäftigen lassen ;) )  und in Ruhe meine IDM Bilder entwickelt.

Leider – so ist das bei solch engen Zeitplänen – waren die beiden Rennen der Superbike*IDM nicht vom Glück gesegnet. Das erste Rennen musste 4 Runden vor Schluss (geht noch) wegen eines kapitalen Motorschadens von Roman Stamm, mit Ölaustritt und Sturz eines der nachfolgenden Fahrer, abgebrochen werden. Es gab dann auch keinen Re-Start mehr.
Rennen 2 am Sonntag viel – sprichwörtlich – ins Wasser. Während um uns herum überall in Deutschland die Rennstrecken schon das ganze Wochenende über abgesoffen sind, hatten wir eigentlich ein riesiges Glück mit dem Wetter. Nur genau zum 2. Rennen der IDM kam eine Gewitterfront, die 20 min. lang die Schleusen öffnete. Und da sich der Gummi-Abrieb von den Vierrädern im Nassen nur ganz, ganz schlecht (eher: gar nicht) mit den Reifen der Zweiradartisten verträgt, wurde das Rennen dann aus Sicherheitsgründen komplett abgesagt. Der Zeitplan war voll bis zum Ende, weshalb man es auch nicht verschieben konnte o.ä.
Schade! Insbesondere auch, weil nach der IDM die Formel 3 dran war, die ca. 5 Runden noch auf nasser Strecke und bei abnehmendem Regen fuhr bevor wieder die Sonne vom Himmel lachte. Ins Ziel kamen die dann im trockenen…

Well, that’s life – sagt man wohl. Aber das Event an sich war wirklich toll und ich habe den Lausitzring noch nie so gut gefüllt gesehen.

Photographie Andreas Weinand background image
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