Das Canon EF 400 2.8 L IS II im realen Einsatz unter Rennbedinungen

Canon EF 400 2.8 L IS II | Eine Traumlinse im Praxiseinsatz

Testberichte, technische Beschreibungen, MTF-Charts und Lobeshymnen auf labortechnische Messwerte zu Canons Supertele finden sich ja reichlich im Netz – schließlich ist das Objektiv bereits seit Ende 2011 in Deutschland erhältlich. Wer also an so etwas interessiert ist, der sollte das Objektiv einfach googeln und wird reichlich Material bzw. Messwerte finden.

Ich möchte Euch hier aber einfach einen kurzen Praxisbericht zu dieser Traumlinse liefern, die ich – dank der freundlichen Unterstützung des Canon Professional Service (CPN) – letztes Jahr beim IDM-Lauf in Assen nutzen durfte.

Fangen wir mit dem einfachsten & kürzesten Teil an – den (eventuellen!) Nachteilen:

  • Der Preis (auch nach einer Preissenkung von 1.000 EUR im letzten Jahr), der bei gut 9.700 € liegt. Die Linse ist – ob der technischen und optischen Perfektion – sicherlich jeden einzelnen Cent wert – aber bei der aktuellen Lage im Markt der Fotografie, muss man schon ne Menge an Bildern verkaufen, damit sich eine solche Investition auch irgendwann wieder amortisiert.
  • Das Gewicht – und auch hier muss ich direkt einschränken, denn mit der IIer Version des 400 2.8 L IS ist es Canon gelungen, im Vergleich zum Vorgänger sagenhafte 1,5 kg „abzuspecken“, so dass das neue 400er nur noch 3.850 g auf die Waage bringt. Über den gesamten Renntag habe ich das Objektiv mit mir rumgetragen (völlig easy), hauptsächlich aber auf dem Einbeinstativ im Einsatz gehabt. Wenn man mal „schnell“ und quasi aus der Hüfte fotografieren muss, geht auch ein Freihandeinsatz, aber das wollte ich nicht über einen ganzen Tag machen.

Tja, das war es auch mit eventuellen Nachteilen… (ok, es ist natürlich auch nicht ganz „unauffällig“)

Auf der Vorteil-Seite kann es hingegen in allen Belangen punkten, die man sich als Motorsportfotograf an der Rennstrecke wünscht!

  • Der Autofokus ist rasend schnell (an einer 7D und an der 5D Mk III getestet) und packt mit einer unfassbaren Trefferquote zu. Meine Ausschuss-Quote lag bei über 5.000 Bildern von dem Wochenende nur bei etwas über 10% – das ist einerseits „sagenhaft“, andererseits erschwert es einem nachher die Auswahl (eine echte „Qual der Wahl“ ;) )
  • Die Bildqualität ist hinsichtlich Schärfe, Tiefenwirkung und Farbwiedergabe über jeden Zweifel erhaben. Wer einmal damit fotografiert hat, der möchte es am liebsten nicht mehr hergeben (auch dafür ein „Dankeschön“ für’s anfixen an den CPN – ich unterstelle grobe Absicht! ;) )
  • Der Bildstabilisator (IS) mit seinen 3 Modi funktioniert hervorragend und lässt (neben den o.a. raren Bildern „aus der Hand“) auch bei Mitziehern auf dem Einbein seine Muskeln spielen. Der neue „Modus 3“, der nur im Moment des Auslösens greift und auch den Unterschied zwischen statischem und mitgezogenem Motiv erkennt, ist eine Offenbarung und ein „must have“ für jeden Race-Fotografen.
  • Verarbeitung & Qualität der Linse sind so unfassbar gut, dass man sich zu keiner Zeit irgendwelche Sorgen um das Baby macht. Egal ob man es auf der gummierten Sonnenblende mal abstellt, es am bequemen & robusten Tragegurt um die Schulter hängt oder mal einen Regenguss abbekommt – das 400er schluckt die Tücken des Alltags ohne Mucken und dürfte wohl auch deswegen eine Preisstabilität / geringen Wertverlust haben, den man sonst nur von eher seltenen Traumwagen der absoluten Oberklasse kennt.
  • Dank der 2.8er Offenblende bietet das EF 400 2.8 L IS II eine Freistellung, die ihresgleichen sucht. Die Bilder sind im unscharfen Hintergrund extrem „cremig“ und das abgebildete Objekt hat schon fast eine dreidimensionale Wirkung. Und das auch bei Motivabständen, bei denen man sonst eher keine Freistellung mehr erreicht.
  • Supertele „üblich“ bei Canon sind solche genialen Funktionen wie AF-Limiter (mit dem der Autofokus des Objektivs nochmals beschleunigt, weil eben eingeschränkt wird) und die AF-Presets, mit denen ich in Assen bei vielen Standorten mir die Fahrer an einer bestimmten Stelle der Kurve quasi „abholen“ konnte, ohne das der AF nach einer Verfolgung der Fahrer zuerst wieder suchen musste.

Tja, was soll man sonst noch zu solch einem Traumobjektiv sagen? Außer vielleicht
Canon, bitte, bitte, bitte leiht mir das Ding „dauerhaft“ oder sucht euch auch gern eine beliebige Anzahl der besten Bilder aus Assen aus, für die ich euch die uneingeschränkten Nutzungsrechte überlasse! Ich will das Ding!!! *aberdasbudgetsagtnein *quängel

Hier noch ein paar der Bilder, die mit dem Objektiv in Assen entstanden sind. Die ersten drei von dem oben sichtbaren Standpunkt aus.
Mehr Bilder könnt ihr u.a. über den Menüpunkt „Rennsport 2014“ und dort in den IDM-Galerien finden.

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