Lightroom 6 | Lightroom CC | neue Maskierungstools

Lightroom 6 / CC verfügbar | Ein erster praktischer Eindruck…

Heute hat Adobe Lightroom 6 bzw. Lightroom CC veröffentlicht.
Ab sofort ist die Stand-Alone Version (6) als Update bzw. Kaufversion im Store zu finden, die CC-Abonnenten erhalten über ihr Creative-Cloud Abo die neueste Version (CC) als „Mietversion“ zum Download auf ihren Rechner.

Ich habe – entgegen meiner üblichen Vorgehensweise – auch direkt das Update auf Version 6 erworben und möchte Euch hier meine ersten Eindrücke mitteilen.

Der Grund, warum ich sofort das Update erworben habe, war relativ einfach: SPEED!

Wenn man regelmäßig viele Bilder in LR entwickelt, ist jede eingesparte Minute bares Geld wert. Und da ich in den Vorstellungen / Videos / Infos zu LR6 von einer deutlichen Performance-Steigerung lesen konnte, wäre allein das schon die EUR 62,– (netto) für das Update wert gewesen (nach knapp 2 Jahren Nutzung von LR5).

Und zu dem Punkt kann ich sagen: Hier hat Adobe – was die Entwicklung angeht – nicht übertrieben!
Ich habe zu Testzwecken einen meiner bestehenden LR-Kataloge, mit über 7.400 Bildern darin, in LR6 geöffnet. Die Konvertierung des Katalogs in die neueste Version war nach ca. 10 Sekunden erledigt.

Die Übersichtsdarstellung der Bibliothek ist (gefühlt) auch etwas schneller als in der letzten Version.
Die erste Erstellung der Voransichten benötigt aber immer noch Zeit, daran wird sich wohl auch wegen dem Funktionsprinzip von LR (eben wirklich die „realen“ Bilddaten aus den RAW-Dateien auslesen und entsprechende Voransichten mit den Entwicklungseinstellungen lokal für den Katalog abspeichern) nicht viel ändern lassen.
Hier ist neben dem Prozessor einfach auch die Gesamtperformance des Rechners extrem wichtig, allem voran die verbauten Festplatten bzw. SSD-Laufwerke. Und da meine Bilddateien noch auf einer „echten“ Festplatte liegen, sind da auch die Schreib-/Lesegeschwindigkeiten zum Teil mit Schuld daran.

Was aber wirklich deutlich besser/schneller als in LR5 funktioniert, sind die Bildansichten bei Einstellungen im Entwicklungsmodul.
Hier wird – quasi in Echtzeit – jede kleinste „Verschiebung“ eines der vielen Regler umgesetzt bzw. sichtbar.
So macht das wirklich enorm viel Spaß und gibt einem auch eine viel bessere Möglichkeit, durch „kreatives“ Regler-schieben mit Bildeinstellungen und -wirkungen zu experimentieren.

Also dafür wirklich ein „Daumen hoch“ von mir! Hier hat Adobe – endlich möchte man sagen – mal nachgebessert.

Wichtig aber in dem Zusammenhang: Diese Performancesteigerung benötigt zwingend eine unterstützte GPU (Grafikprozessor). Wer also ein älteres Rechnermodell besitzt, der sollte vorab auf der Adobe Webseite mal die Systemvoraussetzungen für die GPU-Unterstützung prüfen. Denn nichts ist blöder, als neue Software zu kaufen und nachher auch noch einen neuen Rechner zu benötigen… ;)

Und ebenfalls noch als Anmerkung: Wie auch früher schon, wirken sich partielle Korrekturen (durch maskierte Bildteile, egal ob per Pinsel- oder Verlaufswerkzeug) minimal auf die Geschwindigkeit aus.
Gleiches dürfte für die Objektivkorrekturen gelten, das habe ich aber nicht geprüft. Aber es läuft dennoch alles wirklich sehr flüssig und geht flux von der Hand (27″ iMac von 2011 mit 3,4 GHz Quad-Core i7 und 16 GB RAM).

Eine zweite, wirklich geniale Neuerung ist, dass man die beiden Verlaufs-Tools (also linearer & radialer Verlaufsfilter) nachträglich noch mit dem Pinseltool „maskieren“ bzw. verändern kann. Das spart auch reichlich Zeit und macht die selektive Entwicklung um einiges leichter. Diese „Pinselmaskierung“ bleibt auch dann zu 100% an ihrem Platz, wenn man z.B. den Verlaufsfilter verschiebt oder dreht!! :)

Dazu kommt dann noch, dass man jetzt auch den Korrekturpinsel über den kleinen „Anker-Punkt“ verschieben kann. So kann man selektive Korrekturen bei ähnlichen Motiven einfach per „Sync“ kopieren und dann deren Position nachträglich anpassen. Beides wirklich toll für einen flüssigen und verbesserten Workflow!!

Neben diesen beiden – für mich wichtigsten Punkten – hebt Adobe noch folgende Änderungen hervor:

Also mein kleines Fazit: Ja, jedem der professionell (und damit „auf Zeit“) mit LR arbeitet, kann ich das Update wegen der Performance- und Workflow-Verbesserung empfehlen. Ob es jetzt schon zu 100% stabil läuft, kann ich leider nicht sagen. Bei mir hat alles problemlos funktioniert – aber der Teufel steckt ja manchmal im Detail.

 

Photographie Andreas Weinand background image
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