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Superbike*IDM 2016 | World-SBK meets IDM am Lausitzring

Zum dritten und wohl auch letzten Mal zog es mich in den tiefen Osten der Republik, in die schöne Lausitz zum Lausitzring.
Nach dem gemeinsamen Wochenende mit der DTM und GT Masters stand das zweite „Double-Feature“ Wochenende der Superbike*IDM 2016 am Lausitzring an, dieses Mal gemeinsam mit der World-SBK – also der Superbike Weltmeisterschaft.
Und auch hier waren wir – wie schon beim Motorsport Festival – als Gastklassen neben den WM-Klassen am Start, was zu sehr, sehr spartanischen Einsätzen und fast schon unmöglichen Uhrzeiten führte…

Morgens die Ersten, abends die Letzten – wir kennen das Spiel ja schon. ;) Nur das wir dieses Mal nicht nur mit den Klassen Superbike & Superstock1000 sondern auch noch mit der Superstock600 im Rahmenprogramm – sprichwörtlich – der World Superbike antreten durften.

Der Lausitzring präsentierte sich gewohnt professionell und wenn man zum 3. Mal in nur einem Jahr dort seinem Job nachgeht, dann ist es fast wie „nach Hause kommen“. Gewohnte Umgebung, bekannte Gesichter, der immer noch wellige Asphalt (mit dem die Top-Fahrer aus der WM aber deutlich mehr Probleme im Vorfeld hatten als unsere FahrerInnen) und die liebgewonnenen Grashalme rund um die Strecke, die man mit Vornamen zu kennen glaubt und deren Wachstum ich nun über gut 6 Monate beobachten konnte. ;)

Das es trotzdem eine neue Herausforderung geben sollte, hätte ich so im Vorfeld nicht erwartet. Aber auf Grund des wieder absolut vollen Zeitplans (die World SBK fuhr vor Ort alleine mit 4 Klassen) hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, auch die nicht Endurance-Racer aus der IDM (mit ohne Scheinwerfer) in die Dunkelheit hinein auf der Strecke fotografieren zu können.
Und wie schon bei der FIM EWC in Oschersleben machte mir das nicht wirklich Spaß. Denn wenn das Licht ausgeht ist es schlecht mit der „Lichtmalerei“ – sprich der Photographie. Man kann auch auf der Rennstrecke – wenn man einfach mal die entsprechende „Blendung“ der Piloten komplett unberücksichtigt lässt – nicht mit Blitz arbeiten. Dafür sind Fahrer / Mopeds einfach auch viel zu weit weg. Also Blende auf, ISO hoch und hoffen, dass der AF auch bei wenig Restlicht noch halbwegs trifft und man in der Post-Produktion das High-ISO Rauschen irgendwie wieder aus den Bildern heraus bekommt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, es war schön mit der WSBK gemeinsam zu fahren. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn die Superbiker aus der IDM auch zu den Zeiten gefahren wären, die sie anhand ihrer gebotenen Leistung verdient hätten. Dann wären wir als Superbike*IDM auch vor halbwegs gefüllten Rängen und bei gutem Tageslicht gefahren.

So hinterließ das Ganze mal wieder den bitteren Beigeschmack, nur ein „Füller“ bzw. eben wirklich Rahmenprogramm zu sein. Dass die IDM das nicht verdient hat, bewies bei nasser Strecke (es war minimal am regnen während der Superpole der IDM) Bastien Mackels auf eindrucksvolle Weise. Er fuhr als Bester in der Superpole eine Zeit, die im anschließenden Wet-Qualifying der WorldSBK für den 3. Platz im WM Feld gereicht hätte! Und die WM-Helden, bei denen die Budgets der Teams schon um den Faktor 5-10 höher sind als in der IDM, waren da schon wieder auf abtrocknender Piste und ohne weiteren Regen unterwegs!

Nichts desto trotz war es wieder schön, unsere Ex-IDM Fahrer im Starterfeld der World-SBK im Fahrerlager zu sehen & zu treffen. Und wenn Reiti dich im Fahrerlager anspricht / grüßt, weil er dich eben aus den letzten 2 Jahren IDM noch kennt und du mit ihm auch beim DTM-Event schon wieder ein paar Bilder nebenher geschossen hast, dann zeigt das immer wieder auf eindrucksvolle Weise, wieso ich die IDM und deren „familiäres Flair“ so liebe: Hier gibt es viele wirklich gute Fahrer, die aber alle keine „Star-Allüren“ haben und die – wie jeder andere – im Fahrerlager in ihren Bussen / Wohnmobilen oder gar in den Team LKWs pennen und jederzeit ein offenes Ohr und Zeit für uns Medienfuzzis, für Fans und auch für ihre Kollegen haben.

Etwas, was die ehemaligen MotoGP-Piloten in der World-SBK übrigens auch sehr schätzen. Denn auch denen fehlt manchmal dieses „Back to the Roots“, der Zusammenhalt / die Gemeinschaft im Paddock und auch die Nähe zu ihren Fans.

P.S.: Ich habe mich etwas darüber geärgert, das muss man(n) ja mal sagen dürfen ;), dass im Programmheft der WorldSBK auf geschätzt 12 Hochglanzseiten über die IDM Klassen und deren Fahrer berichtet wurde – und zwar mit reichlich Bildern von mir aber ohne Autorennennung! Also wenn ihr so ein Programmheft in Euren Händen haltet, die Fotos der IDM sind von mir! So… :D

Photographie Andreas Weinand background image
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